Das zweite Treffen der Partnerschaft „FUNdRAISING – Berufliche Qualifizierung von Fundraiser_innen in sozialen Organisationen in Europa“ fand vom 16. bis 18. Oktober 2024 in Triest statt (Anreise am 15.10.). Gastgeber war der Caritasverband Triest in enger Abstimmung mit dem Projektkoordinator, dem Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln (DiCV). Insgesamt nahmen 13 Fachkräfte aus den vier europäischen Partnerorganisationen teil, ergänzt durch weitere Referent_innen, die ihre Arbeit vorstellten.
Der Workshop begann mit einer Begrüßung durch Katarina Modic, stellvertretende Direktorin der Caritas Triest. Sie hieß die europäischen Gäste willkommen und stellte die Agenda des dreitägigen Treffens vor. Eine kurze Vorstellungsrunde der Teilnehmenden folgte.
Das Ziel der Kooperation ist der fachliche Austausch im Bereich Fundraising und das Kennenlernen unterschiedlicher Arbeitsweisen, um voneinander zu lernen. In den ersten beiden Stunden präsentierten die Partner, was seit dem ersten Treffen in Köln im Fundraising vor Ort erreicht wurde, welche Aufgaben und Projekte sie bearbeitet haben.
Anschließend hielt Ulrich Förster, Fachreferent für Europäische Förderprogramme beim Diözesan-Caritasverband Köln, einen Vortrag über wichtige EU-Förderprogramme für soziale Organisationen. Er ging auf den Europäischen Sozialfonds Plus, den Europäischen Hilfsfonds Plus, Erasmus Plus sowie den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU ein. Er erläuterte die finanzielle Ausstattung und Verteilung der Mittel auf die Nationalstaaten sowie die Förderbedingungen und Antragsverfahren in Deutschland.
Am Nachmittag stellte Francesca Parisi das Fundraising der Organisation San Martino al Campo vor, die sich seit Jahren der Obdachlosenhilfe widmet. Parisi betonte, dass ihre Organisation nur Förderprogramme nutzt, die inhaltlich zu ihrer Arbeit passen. Im Anschluss besuchte die Erasmus+-Gruppe das italienische Büro des International Rescue Committee (IRC), das sich in Triest im Aufbau befindet und geflüchteten Menschen hilft. Zudem wirbt das IRC um Fördermittel, um seine Dienste auszuweiten. Der Tag endete mit einem Besuch des Dormitorio San Anastasio, einer Notschlafstelle für geflüchtete Familien. Bischof Enrico Trevisi stellte das Hilfeangebot vor und berichtete, dass viele Freiwillige für das Engagement gewonnen werden konnten.
Der zweite Tag begann mit einem Rückblick auf den vorherigen Tag, gefolgt von einer Vorstellung der Fundraising-Arbeit der Caritas Bozen durch die zuständigen Kolleg_innen. Besonders beeindruckend war die erfolgreiche Zusammenarbeit von Fundraising, Kommunikation und Finanzabteilung sowie die strategische Ausrichtung.
Felicitas Kresimon, Präsidentin von CEFEC-Social Firms Europe, präsentierte anschließend die Arbeit des europäischen Netzwerks sozialer Betriebe und sprach über die Herausforderungen bei der Fördermittelakquise und Durchführung transnationaler Projekte. Danach erläuterte Stefano Bardari, Vorsitzender des Vereins DonK Humanitarian Medicine Trieste, die ehrenamtliche Arbeit von rund 70 Ärzt_innen, die medizinische Hilfe für Geflüchtete leisten.
Nach dem Mittagessen in der Sozialkooperative „Il posto delle fragole“, die Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen beschäftigt, besuchte das Team die Kooperative Lister Sartoria Sociale. Dort werden benachteiligte Menschen in einer Nähwerkstatt beschäftigt und produzieren Taschen, Rucksäcke und Mappen aus recycelten Materialien. Der Verkauf der Produkte dient der Finanzierung der Kooperative. Der Tag endete mit einem Besuch des Lebensmittelmarkts „Emporio della Solidarietà“. Ehrenamtliche der Caritas Triest sammeln in Supermärkten Lebensmittelspenden und verkaufen diese zu niedrigen Preisen an einkommensschwache Haushalte. Der Markt wird größtenteils von Freiwilligen betrieben, die für diese Arbeit gewonnen werden müssen. Zusätzlich sind finanzielle Mittel erforderlich, die durch Fundraising eingeworben werden müssen.
Der dritte Tag stand im Zeichen des teaminternen Austauschs. In Gruppen reflektierten die Teilnehmenden, was sie in Triest gelernt haben, welche Eindrücke besonders prägend waren und welche Aspekte in ihre alltägliche Arbeit integriert werden können. Die Ergebnisse wurden im Plenum vorgestellt.
Zum Abschluss präsentierte Ulrich Förster den Stand der geplanten gemeinsamen Fortbildung. Die Abstimmungen mit der Referentin wurden getroffen, und das Konzept für 4 x 4 Stunden wurde vom Team positiv bewertet und angenommen, sodass die Fortbildung in der ersten Hälfte 2025 stattfinden kann. Im Nachgang zum Treffen wird Ulrich Förster die genauen Termine mit den Partnern und der Referentin festlegen.
Die weiteren transnationalen Partnertreffen wurden ebenfalls festgelegt: Sie finden vom 14. bis 16. Mai 2025 bei der Caritas Alba Iulia und vom 24. bis 26. September 2024 bei der Caritas Wien statt.
Diözesan-Caritasverband Köln, Oktober 2024.