Familienzentren

Die Tageseinrichtungen für Kinder (Kitas) in NRW haben sich an vielen Orten zu Familienzentren weiterentwickelt. Ausgehend von der Initiative der Landesregierung wurde der gesetzliche Auftrag von Bildung, Erziehung und Betreuung damit um vielfältige familienunterstützende Angebote erweitert. Entsprechend den Anforderungen in den jeweiligen Sozialräumen werden die Kindertageseinrichtungen so zu wichtigen Anlaufpunkten in den Netzwerken der beteiligten Kooperationspartner.

Parallel dazu hat das Erzbistum Köln bereits bestehende und neue Angebote für Familien in den Kirchengemeinden zum Netzwerk der Katholischen Familienzentren ausgebaut.

Somit gibt es im Bistum, annähernd flächendeckend, zwei übereinanderliegende Netzwerke von Unterstützungsangeboten, die eng miteinander arbeiten.

Familienzentren NRW

Landesinitiative Familienzentrum NRW (seit 2006)

Der Ausbau von Familienzentren wird seit 2006 kontinuierlich fortgeschrieben, so gibt es mittlerweile landesweit über 3.250 Familienzentren mit insgesamt über 3.500 Kindertageseinrichtungen.

Davon in katholischer Trägerschaft im Erzbistum Köln:

  • Kitas mit Gütesiegel Familienzentrum NRW: 330
Katholisches Familienzentrum im Erzbistum Köln

Katholische Familienzentren im Erzbistum Köln (seit 2007)

  • 172 katholische Familienzentren
  • darin enthaltene Tageseinrichtungen für Kinder: 625

Um Eltern und Familien den Zugang zu niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten zu erleichtern, wurden seit 2006 landesweit Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren qualifiziert. Im Jahr 2007 wurden die ersten Kindertagesstätten mit dem Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ ausgezeichnet. Mit der Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren trägt das Land Nordrhein-Westfalen zu einer ganzheitlichen, interdisziplinär arbeitenden Unterstützungsstruktur für Kinder und deren Familien bei, um den wachsenden Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und auch (Ehe-)Partnerschaft zu begegnen.

Vor allem in benachteiligten Gebieten, die oft von einer unzureichenden Infrastruktur und zum Teil auch von Armut geprägt sind, können die Familienzentren dazu beitragen, durch niederschwellige Unterstützungsleistungen Handlungsstrategien zu entwickeln. Dadurch wird die gesellschaftliche Teilhabe benachteiligter Familien gefördert und ein Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit geleistet.

Zu den besonderen Aufgabenfeldern eines Familienzentrums gehören:

  • Beratung und Unterstützung von Kindern und Familien
  • Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Angebote der Familienbildung und der gelebten Erziehungspartnerschaft
  • Einbezug und Informationen zur Kindertagespflege
  • Beobachtung von Entwicklungen im Sozialraumbezug
  • Bildung von Kooperationen und interdisziplinärer Vernetzung
  • Transparente und datenschutzrechtlich reflektierte Kommunikation
  • Sicherung von Qualität und Selbstevaluation

Weitere Informationen unter:

www.familienzentrum.nrw.de

www.familienzentrum.nrw.de/publikationen

www.familienzentrum.nrw.de/weiterfuehrende-literatur-links

www.isa-muenster.de

Im Unterschied zu den Familienzentren NRW geht es bei den Katholischen Familienzentren nicht um Zusammenschlüsse einzelner Kindertageseinrichtungen, sondern um bestehende und breit aufgestellte Netzwerke innerhalb der katholischen Struktur (mit all ihren Beratungsstellen und Einrichtungen), in der auch Kitas als Orte für Kinder und ihre Familien eine wichtige Rolle spielen.

Katholische Familienzentren sind auf Ebene der ehemaligen 181 Seelsorgebereiche im Erzbistum Köln mit ihren unterschiedlichen, auf den Sozialraum abgestimmten Unterstützungsangeboten gegründet worden. Zurzeit sind 172 katholische Familienzentren vom Erzbistum anerkannt, daran sind 625 von insgesamt 665 katholischen Tageseinrichtungen für Kinder enthalten. Die Pastoralen Einheiten erhalten durch die Netzwerke der Katholischen Familienzentren die Möglichkeit, vor Ort pastorale Aktivitäten in Kitas und den Gemeinden zu vernetzen sowie sich im Sozialraum als starkes katholisches Netzwerk zu positionieren.

Sie können so ihr Potential nutzen, denn sie sind von Beginn an in einem Netz sozialer, bildender und pastoraler Angebote eingebunden. Dieses wird unter der Verantwortung des leitenden Pfarrers oder eines anderen von ihm beauftragten pastoralen Dienstes weiterentwickelt:

  • Katholische Erziehungs- und Eheberatungsstellen helfen Eltern in spezifischen Erziehungsfragen und Krisen
  • die vielfältigen Dienste und Einrichtungen der Caritas können bei Hilfebedarf angefragt und genutzt werden
  • Kooperationen mit katholischen Familienbildungsstätten und Bildungswerken unterstützen die Elternarbeit
  • Kindergarten-, Familien- sowie Gemeindepastoral sind eng miteinander verbunden

Zentrales Anliegen ist also die Nutzung pastoraler Chancen, die sich durch die unterschiedlichen Themen und Gegebenheiten vor Ort bieten. Es geht darum, Charismen und Ideen zu unterstützen oder zu initiieren und so die kirchlichen Grundvollzüge (Diakonie, Verkündigung, Liturgie und Gemeinschaft) auf vielfältige Weise mit Leben zu füllen.

Dementsprechend liegt dem strategischen Ansinnen die Haltung zugrunde, auch solche Familien in den Blick zu nehmen, die zu Kirche und Gemeinde wenig oder keinen Kontakt haben.

Weitere Informationen unter:

https://www.erzbistum-koeln.de/kirche_vor_ort/familienzentren/ 

Positionspapier 2018 - Gemeinsam stark für Kinder & Familien 

Ihre Ansprechpersonen

Gitte Janosch Schneider 2023 (c) DiCV / Karski

Gitte Janosch-Schneider

Fachberaterin / Familienzentren NRW

Jürgen Weinz

Jürgen Weinz

Referent für Religionspädagogik / Katholische Familienzentren