Köln. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) fordert der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln verstärkte politische Anstrengungen zur Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung im Erzbistum Köln und darüber hinaus.
Die UN-BRK, die im Jahr 2009 von Deutschland ratifiziert wurde, setzt den Rahmen für die Förderung und Sicherstellung der vollen und gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen. „Leider zeigt die Realität, dass Inklusion oft
unvollständig bleibt“, sagt Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel.
„Menschen mit Behinderung stoßen immer noch auf viele Barrieren – in Schulen, am Arbeitsmarkt, in den Köpfen.“ Zentrale Forderungen der UN-BRK sind nach Ansicht der Caritas weiterhin unzureichend umgesetzt. Besonders der Übergang von Förder- zu Regelschulen, die Unterstützung für Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt sowie der barrierefreie Zugang zu öffentlichen Einrichtungen sind dringend zu verbessern.
„Inklusion bedeutet, dass alle Menschen – unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen – die gleichen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben haben“, so Hensel weiter. Der Diözesan-Caritasverband appelliert an die Bundes- und Landesregierung, die UN-BRK ernsthafter aufzugreifen und konkrete, messbare Maßnahmen zu realisieren.
Der Abbau struktureller Diskriminierung, die Förderung sozialer und beruflicher Teilhabe und
der Ausbau einer barrierefreien Infrastruktur müssten, so die Caritas, oberste Priorität haben. „In einer humanen und reichen Volkswirtschaft darf die Erbringung von Fachleistungen der Eingliederungshilfe nicht von Finanzierungsvorbehalten ausgebremst werden“, so Hensel.
Engagement der Caritas
Im Erzbistum Köln bietet die Caritas Menschen mit Behinderung vielfältige Unterstützungs- und Teilhabemöglichkeiten. Dazu gehören 116 stationäre Wohneinrichtungen mit mehr als 2000 Plätzen, zahlreiche Beratungsstellen und Tagesstätten, außerdem zwei Werkstätten und 38 Dienste, die Menschen mit Behinderung darin unterstützen, in der eigenen Häuslichkeit bleiben zu können.