Elisabeth-Preis 2020 für „Mini-Helden“ und „100 Legorampen für Köln“

20.11.20, 09:00
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Marco Eschenbach

CaritasStiftung zeichnet Inklusionsprojekt von „junge Stadt Köln“ und kindgerechte Erste-Hilfe-Schulung der Malteser aus

CaritasStiftung zeichnet Inklusionsprojekt von „junge Stadt Köln“ und kindgerechte Erste-Hilfe-Schulung der Malteser aus (c) DiCV Köln / Pia Klinkhammer

Köln. Premiere in der fast 25-jährigen Geschichte des Elisabeth-Preises der CaritasStiftung im Erzbistum Köln: Die Preisträger 2020 wurden am 19. November erstmals digital ausgezeichnet. Die mit jeweils 2.500 Euro dotierten ersten Preise gingen an den Malteser Hilfsdienst für sein Konzept einer Erste-Hilfe-Schulung für Kitakinder und den Verein „junge Stadt Köln“, der Rollstuhlrampen aus Legosteinen baut.

„Trösten, helfen, Hilfe holen“ – mit dieser eingängigen Formel führt der Malteser Hilfsdienst aus Leverkusen Kindergartenkinder spielerisch an das Thema Notfall-Erstversorgung heran. Die „Mini-Helden“ lernen zu helfen und zu erkennen, wenn Hilfe benötigt wird. Das stärkt nicht nur die Kinder, sondern rettet im Zweifel Leben und verdiente sich so die Erstplatzierung des 24. Elisabeth-Preises 2020.

„100 Legorampen für Köln verbessert die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen mit einer simplen, aber originellen Idee“, begründet Thomas Hoyer, Vorstandsvorsitzender der CaritasStiftung, die Vergabe des ersten Platzes in der Kategorie „jung + engagiert“ an „junge Stadt Köln e.V.“ Mit Legosteinen bauen Jugendlichen kleine Rampen, die es Personen im Rollstuhl ermöglichen, Barrieren zu überwinden. Eine Idee, die bereits in weiteren deutschen Städten Nachahmung findet. 

Für den Elisabeth-Preis ebenfalls nominiert waren „Nur mit uns“, ein Empowerment-Projekt für Frauen mit Migrationshintergrund des SkF Bergisch Land, sowie die „Digitalen Lernpatenschaften“ für Kinder aus sozial benachteiligten Familien des Caritasverbandes Mettmann. In der Kategorie „jung + engagiert“ gingen die "[digitale] Brieftaube“ der youngcaritas Mettmann und das Ehrenamtsprojekt „Jung, aktiv und kreativ für das Quartier“ des Malteser-Integrationsdienstes Wuppertal ins Rennen um den ersten Platz. Alle Nominierten erhielten ein Preisgeld von jeweils 1.000 Euro.

Erstmalig wurde in diesem Jahr ein Publikumspreis verliehen. Der Verein „Hilfe Litauen Belarus e.V.“ erhielt beim Online-Voting mit deutlichem Vorsprung die Mehrzahl aller abgegeben Stimmen und darf sich ebenfalls über ein Preisgeld von 1.000 Euro freuen. 

www.caritasstiftung.de

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Die Nominierten 

Kategorie: Elisabeth-Preis

„Mini-Helden“ (1. Platz) | Malteser Hilfsdienst, Leverkusen

Trösten, helfen, Hilfe holen – das Projekt führt Kindergartenkinder spielerisch an das Thema Erstversorgung im Notfall heran. Den Mi-ni-Helden wird Mut gemacht, zu helfen und vor allem zu erkennen, dass Hilfe benötigt wird. Die kindgerechte Ausbildung trägt dazu bei, dass schon im Kindergartenalter die Übernahme sozialer Verantwortung erlernt wird.

Das Angebot richtet sich an kirchliche, kommunale und private Kin-dergärten und -tagesstätten in Leverkusen. Bereits im ersten Jahr (2019) konnten über 300 Mini-Helden ausgebildet werden.

https://www.malteser-leverkusen.de/spenden-und-helfen/malteser-mini-helden/mini-helden-helfen.html

Kontakt: bettina.heuschkel@malteser.org

 

„Caritas – digitale Lernpatenschaft“ | Caritasverband für den Kreis Mettmann

Die Caritas Lernpatenschaft bringt Kinder mit Lernschwierigkeiten und Ehrenamtliche zusammen, die sie schulisch sowie im sozialen Miteinander fördern. Derzeit werden in Ratingen rund 90 Kinder be-treut. Die Patenschaften werden durch die Caritas im Zusammenspiel zwischen Kind - Pate - Schule koordiniert, eng begleitet, qualitativ sichergestellt und dokumentiert. 

Für die Zeit der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pan-demie mussten digitale Lösungen gefunden werden. Viele der be-treuten Kinder verfügen zu Hause über keine Computer, Laptops, Tablets, Drucker und Co. Darum wurden über Spenden 45 digitale Endgeräte organisiert, um den Kindern Zugang zu digitalem Schulunterricht und zu Videokonferenzen mit ihren Paten zu ermöglichen.

https://caritas.erzbistum-koeln.de/mettmann-cv/kinder_familie/lernpaten
Kontakt: lernpaten@caritas-mettmann.de

 

„Nur mit uns" – Empowerment von Frauen | Sozialdienst katholischer Frauen
Bergisch Land

Muslimische Frauen, die den größten Anteil an der Familienarbeit leisten, tun sich oft schwer, ihre Rolle in der neuen Heimat zu finden. Bereits integrierte Frauen wurden für die ehrenamtliche Mitarbeit in einem Kompetenzteam akquiriert und geschult. Das Kompetenz-Team entwickelte mit Unterstützung der Projektleiterin Themenreihen für Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund unter der Zielsetzung des Empowerments. Mit Kommunikations-, Sport- und Kreativangeboten wurden so Beziehungen zu den Frauen aufgebaut und intensiviert. Das Besondere am Projekt ist, dass Frauen des Quartiers sich für andere Frauen engagieren und als glaubhafte Brückenbauerinnen auftreten. 

https://www.wupperleben.de
Kontakt: sabine.muench@skf-bergischland.de

 

Kategorie: jung + engagiert

„100 Legorampen für Köln“ (1. Platz) | junge Stadt Köln e.V.

In einer Projektideenwerkstatt mit Kölner Jugendlichen ist dieses Projekt im April 2017 entstanden: Lasst uns kleine, mobile Legoram-pen bauen, damit Köln barrierefreier wird. Daraus wurde die Parole „100 Legorampen für Köln“. Die 15- bis 25-jährigen Teilnehmenden nehmen Inklusion ernst: Sie haben ein Projekt entwickelt, das Men-schen mit Beeinträchtigungen mehr Lebensqualität schenkt und ihnen Teilhabemöglichkeiten eröffnet. Kleine Stufen sind mit den bunten Legorampen keine Hürde mehr. 

Durch Kooperationspartner wie die Aktion Mensch haben die Kölner Jugendlichen bundesweite Aufmerksamkeit in Magazinen (ADAC-Mitgliedermagazin), Fernseh-Sendern (SAT 1, RTL, ZDF) und diver-se Online-Seiten erregt. In ganz Deutschland sind weitere Gruppen entstanden, die nach dem Kölner Vorbild Legorampen bauen.

https://jungestadtkoeln.de/projekte/lego-rampen
Kontakt: liffers@jungestadtkoeln.de

 

„[digitale] Brieftaube“ | youngcaritas Mettmann

Um der Vereinsamung älterer Menschen in den Senioreneinrichtun-gen entgegenzuwirken, wurden junge Menschen aufgerufen, Briefe zu schreiben und diese digital über youngcaritas zu verschicken. Aus digital wurde analog und schon bald kamen zu den Briefen auch Postkarten aus Urlaubsländern, selbstgemalte Bilder oder liebevoll gestaltetes Briefpapier.

Wenn möglich wurden Interessen und Hobbys der Senioren abge-fragt, sodass sich junge Menschen fanden, die ähnliche Interesse teilen und diese im Brief zum Ausdruck brachten. Es entstanden sogar vereinzelte Brieffreundschaften zwischen Jung und Alt.

https://caritas.erzbistum-koeln.de/mettmann-cv/wir_ueber_uns/freiwilliges_engagement_gemeindecaritas/youngcaritas
Kontakt: britta.franke@caritas-mettmann.de

 

„Jung, aktiv und kreativ für das Quartier“ | Malteser  Integrationsdienst Wuppertal

Junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund finden durch eine ehrenamtliche Tätigkeit und durch die Begegnung mit Men-schen in ihrem Quartier Zugang in die Gesellschaft und die Möglich-keit, ihr Viertel mitzugestalten. 

Darunter fallen Smartphone-Schulungen für Senioren, Kinderbe-treuung und Hausaufgabenunterstützung, ein journalistisches Projekt zum Thema „Wurzeln“ und Corona-Einkaufshilfen für gefährdete Personengruppen. Die eigenen Fähigkeiten und Stärken werden entdeckt und für die Stadtteilarbeit eingesetzt. 

https://www.malteser-wuppertal.de/startseite.html
Kontakt: mvdb@wtal.de

 

Der Publikumspreis 501 von 2553 Stimmen (Online-Voting)

„Unterstützung von Kindern mit sehr hohem sonderpädagogischem Bedarf in Gelgaudiškis/ Litauen“ | Hilfe Litauen Belarus

Der Verein „Hilfe Litauen Belarus“ unterstützt seit über 25 Jahren die Ärmsten der Armen in verschiedenen Einrichtungen in Weißrussland und in Litauen - in erster Linie Kinder, Waisen, kranke und alten Menschen.

Seit dem letzten Jahr wird das Sonderpädagogische Zentrum „Die Quelle“ in Gelgaudiškis/ Litauen unterstützt. Die Bestimmung des Zentrums ist es, Kinder aus ganz Litauen mit hohem und sehr hohem sonderpädagogischem Bedarf zu behandeln, sowie die Vorschulerziehung für Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsstörungen und anderen Behinderungen zu gewährleisten.

https://hilfe-lb.de/
Kontakt: ulrich.guerster@web.de