Caritas fordert stärkere Maßnahmen gegen Wohnungsnot 

08.09.23, 14:27
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Pia Klinkhammer

Tag der Wohnungslosen am 11. September. Zahlreiche Aktionen im Erzbistum Köln.

Tag der Wohnungslosen am 11. September. Zahlreiche Aktionen im Erzbistum Köln. (c) DiCV Köln

Köln. Die Caritas im Erzbistum Köln fordert stärkere Maßnahmen gegen die zunehmende Wohnungsnot im Land. Wohnen sei ein elementares Grundbedürfnis und Menschenrecht, heißt es anlässlich des Tages der Wohnungslosen am 11. September.

„Obwohl noch nie Menschen in Deutschland pro Kopf im Durchschnitt so viele Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung gehabt haben, brauchen immer mehr Unterstützung, weil sie sich nicht aus eigener Kraft mit angemessenem Wohnraum versorgen können“, sagt Andreas Sellner, zuständig für die Gefährdetenhilfe beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. Knappe Wohnungsmärkte gebe es längst nicht mehr nur in den Großstädten. „In unseren Diensten und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe erleben wir die existentiellen Situationen von Menschen in Wohnungsnot.“

Laut Wohnungslosenstatistik waren zum Stichtag 30. Juni 2022 insgesamt 78.350 Menschen in NRW wohnungslos. Das sind etwa 30.000 (62,3 Prozent) mehr wohnungslose Personen als im Vorjahr. Akut obdachlos – also auf der Straße lebend – waren mehr als 6000 Menschen. „Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn Menschen, die bei Freunden und Verwandten untergekommen sind, jedoch keine mietvertraglich gesicherte Wohnung haben, werden hier nicht erfasst“, so Andreas Sellner. 

In ihrem Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, bis 2030 Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu überwinden und legt dazu einen Nationalen Aktionsplan auf. Andreas Sellner: „Wir brauchen mehr günstige Wohnungen mit langfristigen oder dauerhaften Sozialbindungen. Der Bestand an Sozialwohnungen geht jedoch seit Jahrzehnten zurück.“ 

Ebenso wichtig seien weitreichendere präventive Maßnahmen, damit die Wohnung möglichst erhalten bleibt. Denn sei die Wohnung erst verloren, gebe es wenig Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten haben nach dem Sozialgesetzbuch (SGB XII) Anspruch auf Hilfe und persönliche Unterstützung. Die Fachdienste der Wohnungsnotfallhilfe unterstützen bei der Wohnungssuche, der Beantragung existenzsichernder Leistungen sowie der Arbeitssuche. 


Aktionen mit Beteiligung der Caritas zum Tag der Wohnungslosen am 11. September:

Köln: 11. September, 13 bis 17 Uhr, Rudolfplatz und Wiener Platz. Aktionsbündnis verschiedener Hilfeeinrichtungen: Musik, Infostände, Kunst- und Graffitiausstellung, kostenlosen Ausgabe von Softdrinks.

Bonn: 11. September, 14 bis 16 Uhr, Altes Rathaus (Markt 2). Gemeinsame Aktion von Caritas, Johannesbund, Haus Maria Königin und Verein für Gefährdetenhilfe unter dem Motto „Trommeln für teilhabe“. 

Mettmann: 11. September, 13.30 bis 15 Uhr, Jubiläumsplatz. Der Caritasverband für den Kreis Mettmann lädt zum Austausch und informiert zum Thema Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Weitere Informationen unter: https://www.caritas-mettmann.de/aktuelles/news/Wohnungssuche-darf-kein-Gluecksspiel-sein/


Hinweis:

Unter nachstehendem Link finden Sie die Forderungen der der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zur Wohnungssituation in Deutschland: https://www.bagw.de/fileadmin/bagw/media/Doc/KAMPAGNE_WOHNUNG_LOS_/Nationale_Strategie_Kampagne_Alle_Forderungen_im_UEberblick.pdf

 

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