Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Großdemo der Wohlfahrtspflege in Düsseldorf zeigt Wirkung |„Generationengerechtigkeit als Chance zum Frieden“ |Orientierungshilfe Nachhaltige Verpflegung innerhalb der Caritas

Ausgabe 25 – 2024 | 12. Dezember 2024

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  Aktuell  

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NRW bleibt sozialer als befürchtet

Großdemo der Wohlfahrtspflege in Düsseldorf zeigt Wirkung

Nach massiven Protesten wollen die Regierungsfraktionen in Nordrhein-Westfalen auf einen Teil der für 2025 geplanten Kürzungen im sozialen Bereich verzichten. Die Fraktionsspitzen von CDU und Grünen kündigten an, dass rund 43 Millionen Euro mehr für die soziale Infrastruktur bereitgestellt werden sollen als ursprünglich im Haushaltsentwurf vorgesehen.

Mitte November demonstrierten 32.000 Menschen gegen geplante Kürzungen in Höhe von 83 Millionen Euro. Der Freien Wohlfahrtspflege gelang damit eine der größten Kundgebungen der letzten Jahre in der Landeshauptstadt – und dies mit Erfolg. Der Haushalt für 2025, der insgesamt Ausgaben von mehr als 100 Milliarden Euro vorsieht, soll noch vor Weihnachten verabschiedet werden.

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Initialprojekte für das Jahr 2025

Landschaftsverband Rheinland fördert Kinder- und Jugendhilfe 

Das LVR-Landesjugendamt schreibt auch für 2025 die Förderung von Initialprojekten in der Kinder- und Jugendhilfe mit Mitteln der Sozial- und Kulturstiftung des LVR aus. Vorrangig werden innovative Projekte der örtlichen Kinder- und Jugendarbeit nach §§ 11-14 SGB VIII zu den verschiedensten Themen gefördert, soweit keine Förderungsmöglichkeiten aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans des Landes NRW bestehen. Antragsfrist für das Jahr 2025 ist der 15. März 2025.

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  Veranstaltungen  

„Generationengerechtigkeit als Chance zum Frieden“

Caritas in NRW lädt zur Fachtagung am 25. Februar 2025 nach Essen

Generationengerechtigkeit ist ein Thema, das uns alle in Zeiten des demografischen Wandels und dessen Folgen betrifft. Es geht um Verantwortung und Solidarität zwischen den Generationen. Renten- und Gesundheitssysteme basieren auf intergenerationellen Verträgen, die nur funktionieren, wenn alle ihren Teil erfüllen. Wenn eine Generation das Vertrauen in diese Verträge verliert, kann dies zu sozialem Unfrieden führen. 

Die Fachtagung bietet Raum, Vorurteile und Kontroversen zu thematisieren. Es werden Ideen ausgetauscht, die jedem Alter gerecht werden und den Fokus auf die Ressourcen aller Generationen z. B. in intergenerationalen Teams richten.

Als ausgewiesener Experte steht Professor Johannes Pantel als Keynote Speaker zur Verfügung. Sein aktuelles Buch „Der Kalte Krieg der Generationen – Wie wir die Solidarität zwischen Jung und Alt erhalten“ verspricht einen spannenden Diskurs. Pantel ist Leiter des Arbeitsbereichs Altersmedizin an der Goethe Universität Frankfurt am Main, mit dem Schwerpunkt: psychosoziale Folgen der demographischen Alterung.

Ziel der Veranstaltung am 25. Februar 2025 in Essen ist es, mit diesem ersten Auftakt wertvolle Impulse zu geben, Handlungsperspektiven für mehr Generationengerechtigkeit im privaten sowie im beruflichen Kontext zu erarbeiten und Möglichkeiten zum Networking zu schaffen.

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SozialstiftungNRW feiert im Landtag Geburtstag

50 Jahre soziale Meilensteine

Ob inklusive Pflege, schöne Wohnungen für Menschen mit Behinderung für mehr Selbstbestimmung oder spannende Projekte im Quartier: Seit 50 Jahren können die Wohlfahrtsverbände in Nordrhein-Westfalen zusammen mit der SozialstiftungNRW (früher: Stiftung Wohlfahrtspflege NRW) viel Gutes bewirken. Das 50-jährige Bestehen der Stiftung wurde nun im Landtag von Nordrhein-Westfalen mit einem Parlamentarischen Abend gefeiert.

Die SozialstiftungNRW versteht sich als Motor für den sozialen Fortschritt. Eine bedeutende Summe aus den Gewinnen der Spielbanken in NRW wurde von Beginn an dauerhaft zur Förderung der sozialen Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege zur Verfügung gestellt. Später kamen Erträge aus den Einnahmen von West Lotto hinzu – bis heute sind das mehr als eine Mrd. Euro für 8.700 Projekte.

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Terminverschiebung: „What’s up?!“

Online-Meeting der Caritas in NRW für Engagierte in der Integration durch Arbeit

Halten Sie sich den 24. Juni 2025 von 9 bis 13 Uhr frei, um am Online-Meeting „What’s up?!“ teilzunehmen! Mit „What’s up?!“ startet die Fachgruppe Integration durch Arbeit der Caritas in NRW ein neues Format, um Wissenstransfer und kollegiale Vernetzung kostengünstig aber wirksam zu stärken.

Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Kolleg_innen in der Beschäftigungsförderung, in Projekten zur Berufsorientierung und Arbeitsmarktintegration, in Sozialen Betrieben, in der Jugendberufshilfe sowie in weiteren Beratungsstellen rund um die Themen Arbeit und Arbeitslosigkeit.

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CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen hier in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

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  Klima sucht Schutz  

Lecker und klimafreundlich – geht das?

Orientierungshilfe Nachhaltige Verpflegung innerhalb der Caritas

Lecker und abwechslungsreich, gesund und klimafreundlich soll in den Kantinen und beim Veranstaltungscatering innerhalb der Caritas in NRW künftig gekocht werden, so der Beschluss der Diözesan-Caritasdirektor_innen. Die nun veröffentlichte Orientierungshilfe „Nachhaltige Verpflegung innerhalb der Caritas in NRW“ konkretisiert, warum der Aufbruch lohnt und wie er in der Praxis gelingen kann. Über den Caritas Campus bietet die Caritas NRW flankierend ab Januar eine dreiteilige Webinar-Reihe für Geschäftsführende, Einrichtungsleitungen, Nachhaltigkeitsbeauftragte und insbesondere auch Küchenleitungen innerhalb der Caritas in NRW an. Im April folgt – ausschließlich für Küchenleitungen – „Von Koch zu Koch: Praxistag klimagesund kochen“ mit Anregungen und Austausch, Umsetzung in der Küche und Verkostung.

Zur Orientierungshilfe

Anmeldung zur dreiteiligen Webinar-Reihe

  Politik & Positionen  

Menschen mit Behinderung stoßen auf viele Barrieren

Caritas fordert mehr Anstrengungen von Land und Bund

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) fordert der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln verstärkte politische Anstrengungen zur Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung im Erzbistum Köln und darüber hinaus. 

Die UN-BRK, die im Jahr 2009 von Deutschland ratifiziert wurde, setzt den Rahmen für die Förderung und Sicherstellung der vollen und gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen. „Leider zeigt die Realität, dass Inklusion oft unvollständig bleibt“, sagt Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel. „Menschen mit Behinderung stoßen immer noch auf viele Barrieren – in Schulen, am Arbeitsmarkt, in den Köpfen.“

Zentrale Forderungen der UN-BRK sind nach Ansicht der Caritas weiterhin unzureichend umgesetzt. Besonders der Übergang von Förder- zu Regelschulen, die Unterstützung für Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt sowie der barrierefreie Zugang zu öffentlichen Einrichtungen sind dringend zu verbessern.

Der Diözesan-Caritasverband appelliert an die Bundes- und Landesregierung, die UN-BRK ernsthafter aufzugreifen und konkrete, messbare Maßnahmen zu realisieren. Der Abbau struktureller Diskriminierung, die Förderung sozialer und beruflicher Teilhabe und der Ausbau einer barrierefreien Infrastruktur müssten, so die Caritas, oberste Priorität haben. „In einer humanen und reichen Volkswirtschaft darf die Erbringung von Fachleistungen der Eingliederungshilfe nicht von Finanzierungsvorbehalten ausgebremst werden“, so Hensel. 

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  Vor Ort  

„UNbekanntes UNbehagen“ gewinnt Deutschen Engagementpreis

Flüchtlingshilfe Bonn entwickelt Live-Escape Room für interkulturellen Dialog

Mit dem Projekt „UNbekanntes UNbehagen“ setzt die Flüchtlingshilfe Bonn auf kreative Integration. Der mobile Live-Escape Room verbindet Menschen mit und ohne Fluchtbiografie durch Gamification. Spieler_innen in kleinen Teams erleben eine immersive Geschichte, die die Herausforderungen des Fremdseins greifbar macht. Ziel ist es, Menschen durch ein attraktives und interaktives Medium zusammenzubringen und so das Verständnis füreinander zu stärken.

Die Idee entstand 2019, entwickelt von Jana Gigl und Nadja Müller de Ossio. Das Szenario „Fremdistan“ ermöglicht Teilnehmenden, die Herausforderungen von Geflüchteten nachzuempfinden. Junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund arbeiteten in Workshops an der Gestaltung des Escape Rooms.

Im Februar 2022 öffnet „Fremdistan“ schließlich seine imaginären Grenzen. Teilnehmer_innen treten in kleinen Teams an, um Rätsel zu lösen und Herausforderungen zu bewältigen, die die Unsicherheiten und Barrieren des Fremdseins erlebbar machen.

Um die Idee nachhaltig zu verbreiten, wurde anschließend ein Handbuch entwickelt. Dieses enthält alle Materialien und Anleitungen, damit Schulen und andere Organisationen das Konzept eigenständig umsetzen können – auch in einer Low-Budget-Variante. So sorgt das „UNbekannte UNbehagen“ weiterhin für Dialog und Perspektivwechsel, selbst über die Grenzen von Bonn hinaus.

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  Medientipps  

Willkommenskultur unter Druck

Caritas-Flüchtlingsbeauftragte kritisiert Asyl-Diskussion zu Syrien

Präsident Baschar al-Assad ist gestürzt, doch die Zukunft Syriens ist ungewiss. Eine Rückkehr sei für Geflüchtete im Moment keine Option, betont Irene Porsch im Interview. Der Rechtsstaat, Menschenwürde und die deutsche Wirtschaft stünden auf dem Spiel.

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Vom Arbeitsmarktinklusion über Flüchtlingsschutz bis zur Überwindung von Wohnungslosigkeit 

Deutsches Institut für Menschenrechte veröffentlicht Menschenrechtsbericht 2024

Anfang Dezember 2024 hat das Deutsche Institut für Menschenrechte seinen neunten Bericht an den Bundestag über die Entwicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland vorgestellt. Gemäß dem Gesetz über die Rechtsstellung und Aufgaben des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMRG) legt das Institut dem Deutschen Bundestag einen solchen Bericht seit 2016 jährlich vor. Das Gesetz sieht vor, dass der Bundestag zum Bericht des Instituts Stellung nehmen soll.

Der neunte Bericht zur Entwicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland umfasst den Zeitraum 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 und beschäftigt sich mit folgenden Themen: Verschärfungen in der Migrationspolitik: Flüchtlingsschutz unter Druck; Wohnungslosigkeit überwinden: Bund, Länder und Kommunen in der Pflicht; Exklusion beenden: von der Werkstatt zum Allgemeinen Arbeitsmarkt; Ausbeuterische Arbeitsbedingungen für Wanderarbeiter*innen sowie der Stärkung der Verantwortlichkeit von Unternehmen in Europa.

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