Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Caritas in NRW kritisiert Verabschiedung der Krankenhausreform | Zehn Jahre youngcaritas im Erzbistum Köln | Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen ermöglichen

Ausgabe 24 – 2024 | 28. November 2024

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  Aktuell  

Ein rabenschwarzer Tag für die Patientenversorgung

Caritas in NRW kritisiert Verabschiedung der Krankenhausreform

Die Verabschiedung der Krankenhausreform im Bundesrat markiert einen rabenschwarzen Tag für die Patientenversorgung in Deutschland. Nach Einschätzung der Caritas in NRW gefährdet das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) die Versorgungssicherheit und droht, die finanzielle und personelle Krise der Krankenhäuser weiter zu verschärfen.

„Es ist für uns unverständlich, dass die Länder dem Gesetz zustimmen konnten, ohne vorab die vollständigen Auswirkungen auf die Versorgung analysieren zu können“, sagt Esther van Bebber für die Caritas in NRW. Die Rechtsverordnungen, die dem Bundesministerium für Gesundheit durch das neue Gesetz viele Kompetenzen über die Ausgestaltung der Krankenhauslandschaft geben, seien bis heute nicht bekannt. „Mit diesem Gesetz wurden zentrale Weichenstellungen vorgenommen, die die ohnehin extrem angespannte Situation in den Krankenhäusern verschärfen werden, statt sie zu verbessern“, so van Bebber weiter. „Es fehlt der seit zwei Jahren geforderte und dringend notwendige Inflationsausgleich, eine realistische Personalbemessung und eine verlässliche fallunabhängige Vorhaltefinanzierung. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Krankenhäuser, ihre Mitarbeitenden und vor allem die Patienten“, betont van Bebber, die Diözesan-Caritasdirektorin im Erzbistum Paderborn ist.

Zur Pressemitteilung

Zehn Jahre youngcaritas im Erzbistum Köln

Plattform der Caritas für junges Engagement feiert Jubiläum

An insgesamt zehn Standorten im Erzbistum Köln bietet youngcaritas vielfältige Mitmach-Aktionen und Projekte an, bei denen Engagement und Selbstwirksamkeit im Mittelpunkt stehen. Dazu gehören etwa das Argumentationstraining gegen rechte Parolen in Bonn oder das gemeinschaftliche Ernten von Obst im Oberbergischen Kreis. Mehr als 30 Veranstaltungen waren es zuletzt pro Jahr – die großen Themen, denen sich die jungen Menschen dabei widmeten: Klimaschutz, Upcycling, Vielfalt oder Toleranz. „Damit fördern wir nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern auch ein Gefühl der eigenen Stärke und des Einflusses auf das Umfeld“, so Elena Klein, Projektleiterin youngcaritas im Erzbistum Köln.

Besonders viel Aufmerksamkeit fand das Projekt „Digitale Brieftaube“. Rund 15.000 Briefe wurden in den vergangenen Jahren von youngcaritas-Engagierten verfasst und an einsame ältere Menschen verschickt – ein Projekt, das nicht nur Brieffreundschaften, sondern auch Hoffnung und Verbundenheit schaffte. „Mit ihrem Tun können junge Menschen etwas verändern und die Welt ein bisschen besser machen. Genau das möchten wir ihnen zeigen. Es muss nicht immer das große Ehrenamt sein, oft bewirkt auch Kleines sehr Großes“, so Elena Klein und betont die besondere Bedeutung solcher Projekte, da viele junge Menschen oft das Gefühl hätten, angesichts großer globaler Herausforderungen nichts bewirken zu können - „Dem möchte youngcaritas entgegenwirken.“

  Veranstaltungen  

Gutes tun und dabei Steuern sparen

CaritasStiftung im Gespräch

Wussten Sie, dass Sie mit einer Spende oder Stiftung nicht nur Gutes bewirken, sondern gleichzeitig auch Steuern sparen können? Der Staat unterstützt Ihren Einsatz für gemeinnützige Zwecke, indem er steuerliche Vorteile gewährt. Aber wie genau funktioniert das?

CaritasStiftung im Gespräch informiert am 4. Dezember von 17 bis 18.30 Uhr online über die vielfältigen Möglichkeiten, wie bürgerschaftliches Engagement durch steuerliche Entlastungen belohnt wird. Markus Rohwedder, Steuerberater und Partner bei Solidaris Revisions-GmbH spricht über „Stiften, Spenden, Steuern sparen“

Zur Veranstaltung

Elisabeth-Preis für „Zukunftsmusik“ und „Johannesstift trifft alt und jung“

Preisverleihung in der Kölner Flora und 25. Stiftungsjubiläum

Die CaritasStiftung im Erzbistum Köln hat wieder beeindruckendes Engagement ausgezeichnet. In festlicher Atmosphäre verlieh sie am 19. November 2024 bereits zum 28. Mal den Elisabeth-Preis. Zudem feierte die Stiftung ihr 25. Jubiläum.

Der Verein „Zukunftsmusik“ freute sich über den ersten Preis und damit über ein Preisgeld von 2.500 Euro. Der erste Preis in der Sonderkategorie „jung + engagiert“ und damit ebenfalls 2.500 Euro gingen an das Projekt „Johannesstift trifft alt und jung“.

Für den Elisabeth-Preis ebenfalls nominiert waren das Projekt „Lecker, lecker im Veedel“ des Vereins „Wir im Nordquartier" in Kooperation mit katholischen Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius Köln Mülheim, Buchheim und Buchforst sowie „Schön, dass du da bist“ der Pastoralen Einheit Euskirchen. Für „jung + engagiert“ ging der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend DV Köln mit ihrer Initiative für Demokratie und Vielfalt und die Katholische Jugendagentur Bonn mit „Treffen im Lukas“ ins Rennen um den ersten Platz. Alle Zweitplatzierten erhielten ein Preisgeld von jeweils 1.000 Euro.

Den diesjährigen Publikumspreis, ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert, erhielt das Projekt „Kinder-OASE“. Insgesamt mehr als 50 Projekte hatten sich in diesem Jahr um den Elisabeth-Preis beworben. Unterstützt wurde die Preisverleihung von der Kreissparkasse Köln.

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen hier in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

Weitere Informationen und Tickets

Aktuelle CampusNews lesen

  Klima sucht Schutz  

Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen ermöglichen

Forderungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege

Der Schutz vulnerabler Gruppen vor den katastrophalen Auswirkungen der menschengemachten Klimakrise wird in sozialen Einrichtungen und Diensten nur mit adäquater Vorbereitung und umfassenden Maßnahmen erreicht werden können. Die Freie Wohlfahrtspflege stellt sich bereits vielerorts den aufkommenden Herausforderungen, es fehlt allerdings an personellen und finanziellen Ressourcen für eine systematische und ganzheitliche Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen.

Aufgrund ihrer finanziellen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen können gemeinnützige Akteure in der Freien Wohlfahrtspflege nur sehr begrenzt Rücklagen für die nötigen Investitionen bilden. Diese reichen nicht aus, um die erforderlichen Klimaanpassungsstrategien zu erstellen und umsetzen zu können. Neben baulich-technischen Maßnahmen müssen auch organisatorische und personelle Anpassungen erfolgen. 

Die Kernforderungen der BAGFW beinhalten bedarfsgerechte und mit ausreichender Förderquote ausgestattete Förderprogramme, wie das im Bundesumweltministerium angesiedelte Programm zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen. 13 Millionen Euro 2023 und 14,8 Millionen Euro 2024 reichen allerdings bei Weitem nicht aus, um die Umsetzungsbedarfe in den Einrichtungen und Diensten flächendeckend angehen zu können. Der Personal- und Investitionsbedarf zur Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien muss daher in der Regelfinanzierung der Einrichtungen angesetzt werden können.

Nur eine Einbindung aller relevanten Akteure in die Ausgestaltung von kommunalen Krisenplänen und Klimaanpassungsstrategien wird den Schutz vulnerabler Gruppen, auch in den sozialen Einrichtungen und Diensten, sicherstellen können. Auch bei der Ausarbeitung von Förderprogrammen können durch Beteiligung und Einbindung bestehende Hürden abgebaut und die besonderen Rahmenbedingungen von gemeinnützigen Organisationen frühzeitig berücksichtigt werden.

Zum Forderungspapier

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Fortbildungen zu Energiespar-Potenzialen und Klimafreundlichkeit

Für Träger und Einrichtungen wird das Finden von Lösungen für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zur zentralen Aufgabe. Eine Reihe von Fortbildungsangeboten dazu finden Sie auch beim caritascampus. Steigen Sie ein ins Veränderungsmanagement bei der Transformation zur nachhaltigen Organisation oder schaffen Sie den Umstieg zum papierlosen Büro. Jetzt noch Restplätze sichern!

Aktuelle Bildungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz

  Politik & Positionen  

Verfehlte Gesundheitspolitik auf dem Rücken der Patient_innen

Caritas in NRW appelliert jetzt schon an neue Bundesregierung

Die Caritas in NRW fordert die zukünftige Bundesregierung schon jetzt auf, die im Bundesrat beschlossene Krankenhausreform unmittelbar zu korrigieren und nachhaltige Lösungen für die Krankenhauslandschaft in Deutschland zu schaffen. „Die Patientinnen und Patienten in Deutschland dürfen nicht die Leidtragenden einer verfehlten Gesundheitspolitik sein“, warnt van Bebber. Die Caritas werde nicht müde, Verbesserungen einzufordern – für eine gerechte und zukunftsfähige Krankenhauslandschaft.

Bis zuletzt war nicht ersichtlich, wie der Bundesrat über die Krankenhausreform des Bundes entscheiden wird. Einige Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen, hatten sich dafür ausgesprochen, punktuelle Aspekte im Vermittlungsausschuss verhandeln zu wollen. Letztendlich haben die Länder dem Druck von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nachgegeben. Dieser hatte bis zum Schluss in Einzelgesprächen auf Vertreter der Länder eingewirkt, um seine Reformvorstellungen zu retten. Hierfür hatte er den Ländern zusätzliches Geld in Aussicht gestellt, dass sie im Falle des Scheiterns der Reform nicht erhalten sollen.

In Nordrhein-Westfalen erbringen rund 150 katholische Krankenhäuser mit 52.000 Betten eine wohnortnahe, leistungsstarke Versorgung. Ihre 120.000 Beschäftigten behandeln jedes Jahr 2,25 Millionen Patientinnen und Patienten. Zudem stellen die katholischen Krankenhäuser über 16.000 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Sie sind freigemeinnützige Träger, die erwirtschaftete Überschüsse im Dienst der Allgemeinheit re-investieren.

Weitere Informationen

  Vor Ort  

St. Anna und Du – es ist Liebe!

Caritasverband Düsseldorf lädt zum Job-Speeddating

Ausgebildeten Pflegefachkräfte, die Lust auf einen Neuanfang haben, sind am 30. November von 10-13 Uhr herzlich zum Speeddating in die Düsseldorfer Altstadt eingeladen. Ob das neue Caritas-Pflegezentrum St. Anna gegenüber der Kunstakademie das perfekte Match für sie ist, können sie unter anderem bei einem gemeinsamen Kaffee oder Kaltgetränk mit dem künftigen Einrichtungsleiter Henderik-Jan Boonstra herausfinden. „Ich freue mich schon jetzt darauf, mit vielen engagierten, spannenden und ganz unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen“, sagt Boonstra. St. Anna werde nicht nur aufgrund der Lage ein enorm attraktiver Arbeitsplatz sein. „Als Einrichtung des Caritasverbandes Düsseldorf bietet St. Anna auch das beste Gehalt der Branche, eine herausragende betriebliche Altersversorgung und viele weitere Benefits. Und das Beste: Als Pflegefachkraft kann man seine Freund_innen gleich mitbringen, weil das Team ganz neu zusammengestellt wird“, verrät Boonstra. 

Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Bei Fragen steht Henderik-Jan Boonstra (henderik-jan.boonstra@caritas-duesseldorf.de) gerne zur Verfügung.

Bühne frei für spannende Geschichten

Poetry-Slam-Workshop in Neuss

Die Erziehungs- und Familienberatungsstelle balance der Caritas Rhein-Kreis Neuss lädt zu einem Poetry-Slam-Workshop am Samstag, 30. November, von 11 bis 17 Uhr im Jugendzentrum „DAS HAUS“ am Hamtorwall 18 in Neuss ein. Es werden ein Workshop für Heranwachsende im Alter zwischen 12 und 20 Jahre sowie ein Workshop für Erwachsene/Eltern angeboten. Alle Teilnehmenden sind zum Jubiläum der Beratungsstelle „50 Jahre balance“ am 2. Dezember von 14.30 bis 17 Uhr in „DAS HAUS“ eingeladen und können zum Jubiläum ihren Slam auf der Bühne präsentieren.

Anmeldung unter balance@caritasneuss.de

  Medientipps  

Nicht jede, die Bürgergeld bezieht, ist arbeitslos

Erklärvideo der Bundesagentur für Arbeit

Nicht alle Menschen, die Bürgergeld erhalten, sind arbeitslos oder gar langzeitarbeitslos. Komplizierte Zusammenhänge, die in der öffentlichen Debatte oft durcheinandergebracht werden, erklärt ein Video der Bundesagentur für Arbeit kurz und verständlich.

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