Themen dieser Ausgabe sind u.a.: „Buy Now, Pay Later“-Angebote treiben Menschen in die Schulden | Bundesweiten Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ | „Black Week – Black Friday“

Ausgabe 12 – 2024 | 13. Juni 2024

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  Aktuell  

„Buy Now, Pay Later“-Angebote treiben Menschen in die Schulden

Schuldnerberatung im Erzbistum Köln immer gefragter

Finanzielle Allgemeinbildung von klein auf fordert der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. „In einer auf Konsum ausgerichteten Welt muss der Umgang mit Geld, Handy und Internet gelernt werden“, sagt Christiane Heger, Caritas-Referentin für Schuldnerberatung. So könne dem Verschuldungsrisiko, das insbesondere von „Buy Now, Pay Later“-Angeboten ausgehe, begegnet werden.

Heger äußerte sich anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung 2024, zu der die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung vom 10. bis 14. Juni aufruft. „Buy now – Inkasso später“ lautet das Motto der Aktionswoche. „Vor allem junge Menschen unterschätzen das Risiko, das von scheinbar so verlockenden Angeboten ausgeht, jetzt etwas im Internet zu bestellen und es später zu bezahlen. Das Risiko, den Überblick zu verlieren, ist hoch“, sagt Heger. 

Für betroffene Haushalte sei es wichtig, wieder einen Überblick über die finanzielle Situation zu bekommen und eine gute Budgetplanung zu erstellen, wollen sie aus der Schuldenfalle heraus. „Das ist kein einfacher Weg, der auch die Schuldnerberatungsstellen vor große Herausforderungen stellt.“ Daher fordert Heger neben einer finanziellen Allgemeinbildung von klein auf viel mehr Transparenz bei „Buy Now, Pay Later“-Angeboten. Mit den vielen verschiedenen Finanzierungs- und Zahlungsmöglichkeiten der Anbieter verschwimme für die Käuferinnen und Käufer die Grenze zwischen Rechnungskauf und Ratenfinanzierung, so Heger. 

Im Erzbistum Köln gibt es 16 Schuldnerberatungsstellen, die auch als Insolvenzberatungsstellen anerkannt sind. Sie verhandeln mit Gläubigern, erstellen Pläne für die Rückzahlung von Schulden und vermitteln ergänzende Hilfen der Caritas.

Zur Aktionswoche

Finanzielle Lage in der sozialen Arbeit

Beteiligen Sie sich an der Umfrage der BAG Freie Wohlfahrtspflege 

Die Verbände der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege (BAGFW) haben sich darauf verständigt, eine medienwirksame Eil-Umfrage zur finanziellen Lage in der sozialen Arbeit auf den Weg zu bringen, die in den einzelnen Verbänden möglichst breit gestreut und beantwortet werden sollte. Es ist wichtig, dass wir hiermit möglichst viele Einrichtungen und Träger aus unseren Gliederungen erreichen 

  • Worum geht’s? Derzeit erstellt die Bundesregierung den Haushaltsentwurf für 2025. Vor dem Hintergrund der durch das Finanzministerium kommunizierten Sparzwänge, treibt viele Menschen die Frage um: Wo wird gekürzt werden? Und welche Folgen wird dies haben?
  • Ziel der Umfrage: Mit dieser knapp zehnminütigen Umfrage wollen wir ergründen, in welcher finanziellen Ausgangslage unsere Einrichtungen und Dienste dem Bundeshaushalt 2025 entgegensehen. Sie soll uns als Freier Wohlfahrtspflege ermöglichen, noch einmal sehr pressewirksam auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen – vor Ende der Haushaltsaufstellung durch die Bundesregierung. 
  • Befragungszeitraum: Die Umfrage wird bis zum 16. Juni im 23:59 Uhr laufen. Die Ergebnisse werden bereits am 19. Juni veröffentlicht. 

Die Fragen sind zu 90 Prozent Multiple Choice (u.a. „Mussten Sie finanziell bedingt, auf Grund von Kostensteigerungen und/oder Kürzungen, in den letzten zwei Jahren bereits Angebote/Leistungen für Ihre Klient_innen einschränken oder ganz einstellen“ oder „Ist das Angebot an sozialen Diensten in Ihrem Arbeitsfeld vor Ort ausreichend?“); eine Frage soll im Fließtext beantwortet werden (maximal 5000 Zeichen): „Welche Auswirkungen erwarten Sie durch Veränderungen/Kürzungen in den Angeboten Ihrer Einrichtung auf den Sozialraum in der Umgebung?“

Die Umfrage ist eine wichtige Basis dafür, unsere Anliegen nochmal deutlich in Öffentlichkeit und Politik zu platzieren. Lasst uns daher alle aktiv werden und eine möglichst große Beteiligung erreichen! 

Zur Umfrage

Netzwerke für ältere Menschen gegen die Einsamkeit

Bundesweiten Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ vom 17. bis 23. Juni

Einsamkeit ist in erster Linie ein subjektives Gefühl und hat viele Gesichter. Manifestiert sich jedoch dieses Gefühl, macht es nicht nur unglücklich, sondern begünstigt körperliche und seelische Erkrankungen. Tatsächlich stellt ein hohes Lebensalter per se keinen Risikofaktor für Einsamkeit dar - und doch leben Menschen, insbesondere Frauen, mit steigendem Alter häufiger allein. Umbruchsituationen, wie der Eintritt ins Rentenalter oder der Verlust wichtiger Bezugspersonen können das Netz vertrauter Personen schrumpfen lassen.

Die räumliche Entfernung etwa zu den eigenen Kindern sowie Mobilitäts- und Gesundheitseinschränkungen nehmen zu, wodurch Seniorinnen und Senioren seltener ihr Zuhause verlassen. Ein geringes Einkommen ist ebenfalls ein Faktor, der die soziale Isolation begünstigen kann. Hiervon sind insbesondere ältere Frauen betroffen. 

Um tragende Netzwerke zu ermöglichen und Teilhabe zu fördern, bietet die Freie Wohlfahrtspflege den nötigen Rahmen und hält vielfältige gemeinsame Aktivitäten sowie Begegnungsorte für Ältere vor. Mehrgenerationenhäuser, Quartiers- und Seniorenbüros, Begegnungs- und Bildungsstätten, Netzwerke 60+ und viele andere sind nur einige Beispiele der Angebotsvielfalt. Diese Stellen machen unterschiedliche Angebote für Engagement und zur niedrigschwelligen Teilhabe, die gegen individuelle Einsamkeit wirken und die Solidargemeinschaft stärken können.

Die Offene soziale Altenarbeit der Freien Wohlfahrtspflege möchte anlässlich der bundesweiten Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ vom 17. bis 23. Juni 2024 auf die Bedarfe ihrer Zielgruppe und auf die vielfältigen Präventionsangebote ihrer örtlichen Verbände hinweisen.

Weitere Informationen

  Veranstaltungen  

Männeraktionstag 2024

Fachtag für Mitarbeiter in Kindertageseinrichtungen

Studien belegen, dass Männer, die in ihrer erzieherischen Tätigkeit positive Anerkennung erfahren, eher dazu neigen, langfristig in ihrem Berufsfeld zu verbleiben und sich aktiv für ihre Berufswahl starkzumachen. Weitere entscheidende Instrumente, um die Arbeitszufriedenheit von Männern in diesem Bereich zu fördern und zu erhöhen, sind Netzwerkbildung, Mentoring und Initiativen zur gegenseitigen Unterstützung. 

Mitarbeitende in Kindertageseinrichtungen sind daher herzlich zum Männeraktionstag 2024 am 26. September 2024 im Haus Altenberg, Odenthal (Vertiefungsseminar gemäß PrävO) eingeladen. Der bereits zum fünften Mal stattfindende Fachtag für männliche Fach- und Ergänzungskräfte sowie Praktikanten bietet eine bewährte Plattform für Austausch und Vernetzung unter Kollegen.

Das Haus Altenberg, ein ehemaliges Zisterzienserkloster, dient mit seiner historischen und inspirierenden Umgebung wieder als idealer Ort für die Veranstaltung. In diesem Jahr konzentriert sich der Männeraktionstag auf die Themen „Teamarbeit“ und die vielfältigen „Rollen in Teams“.

Zum Anmeldeportal

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm 2024 in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen hier in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

Weitere Informationen und Tickets

Aktuelle CampusNews lesen

  Politik & Positionen  

„Black Week – Black Friday“

Geht in den Kitas bald das Licht aus? 

Gruppen im Notbetrieb, verkürzte Betreuungszeiten und Tage, an denen gar kein Kitabetrieb stattfindet: All das sind Situationen, die viele Eltern bereits in ihrem Alltag mit kleinen Kindern erleben. Seitdem Personalkosten durch Tariferhöhungen und den Inflationsausgleich gestiegen sind, ist das Budget stark beansprucht. Zeitgleich sei der Zuschuss durch das Land und teilweise durch die Kommunen nicht ausreichend hoch, um die gestiegenen Kosten aufzufangen.

Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, rufen die Wohlfahrtsverbände und freien Kita-Träger in Nordrhein-Westfalen zu einer Aktionswoche auf, die vom 10.–14. Juni 2024 stattfindet. Dabei soll unter dem Slogan „Black Week – Wir sehen schwarz für unsere Kitas. NRW bleib sozial!“ ein Appell an die Politik erfolgen. Im Erzbistum Köln finden am letzten Aktionstag, dem sogenannten „Black Friday“ zahlreiche Aktionen in den Kitas dazu statt. 

Bereits im Oktober letzten Jahres demonstrierten viele Mitarbeitende der Wohlfahrts- und Sozialarbeit zusammen mit weiteren Betroffenen vor dem Landtag in Düsseldorf. Es folgten im Zuge dieser Kampagne die größten Sozialproteste in Nordrhein-Westfalen seit Jahrzehnten. Doch eine Reaktion der Politik blieb bisher aus.

Denn nicht nur der Kitabereich – die gesamte soziale Infrastruktur in NRW steckt in einer bedrohlichen Krise. Darum werden finanzielle Defizite und Personalmangel zu weiter reduzierten Öffnungszeiten und Schließungen von Einrichtungen führen, wenn nicht endlich politisch gegengesteuert wird. Nur wenn die Kindertagesbetreuung jetzt finanziell unterstützt wird, können allen Kindern in NRW ein chancengerechtes Aufwachsen und eine gleichberechtigte Teilhabe zugutekommen. 

„NRW bleib sozial“: Zahlen, Daten, Fakten

LAG Freie Wohlfahrtspflege zu Bürokratisierung, Fachkräfte, Finanzierung und Versorgungssicherheit

Die Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege fordert eine gesicherte, den Erhalt und die langfristige Finanzierung der sozialen Angebote und Dienstleistungen in Nordrhein-Westfalen. Wichtig sind zudem Arbeitsbedingungen, um mit guten Kräften die Daseinsvorsorge sichern zu können. Vor diesem Hintergrund hat die LAG FW aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zu den Missständen in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit NRW zusammengetragen.

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  Vor Ort  

Wandernde Ware

Caritas Kaufhaus Wertvoll und fairhaus Düsseldorf starten Kooperation

Not sehen und handeln - mit diesem Leitgedanken eröffnete im Jahr 2012 der Caritasverband Düsseldorf sein erstes Sozialkaufhaus in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Neben einer Bandbreite von attraktiven Gebraucht- und Neuwaren, die hier günstig erhältlich sind, betreibt der Soziale Betrieb auch Upcycling, und das bedeutet: Ausgedientes erhält ein neues Leben und Menschen erhalten neue Chancen.

Jetzt arbeiten das Caritas Kaufhaus Wertvoll und das Düsseldorfer fairhaus noch enger zusammen, und zwar für den guten Zweck. Von nun an wird überschüssige Lagerware untereinander getauscht und in den Kaufhäusern wechselseitig angeboten.

Zum Caritas Kaufhaus Wertvoll

Zur neuen Storytelling-Seite Soziale Betriebe in Not

  Medientipps  

„zynd“: Orientieren. Reflektieren. Zünden.

Internet-Plattform für Beruf & Zukunft des Bundesinstitut für Berufsbildung

Im digitalen Zeitalter gestaltet sich der Übergang von der Schule in den Beruf zunehmend herausfordernd. Jugendliche müssen nicht nur ihre eigenen Interessen und Kompetenzen erkennen, sondern diese auch ständig an die sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt anpassen. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ein innovatives Portal ins Leben gerufen: „zynd“.

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Weitere Informationen 

Anerkennung von Berufsabschlüssen

Arbeitshilfe der Netzwerkes Integration durch Qualifizierung

Qualifizierungen zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen sind meist mit erheblichen Kosten verbunden. Hinzukommen mitunter finanzielle Einbußen durch verminderte Erwerbstätigkeit während der Qualifizierung.

Die „Arbeitshilfe: Finanzierung von Qualifizierungen für Fachkräfte mit ausländischen Berufsqualifikationen“  des Netzwerks „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) gibt einen Überblick über Fördermöglichkeiten, die Fachkräfte mit ausländischen Berufsqualifikationen dabei unterstützen können, die mit dem Anerkennungsverfahren zusammenhängenden notwendigen Qualifizierungen erfolgreich zu durchlaufen.

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