Themen dieser Ausgabe sind u.a.: „Man müsste noch mal 20 sein…“ im Kölner Tanzbrunnen | Positionspapier der LAG Freie Wohlfahrtspflege zum Job-Turbo und Vermittlungsoffensive| Wählen gehen! Das digitale Angebot zur Europawahl

Ausgabe 10 – 2024 | 16. Mai 2024

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  Aktuell  

Krankenhausreform ist „kein Experiment“

Caritas sieht medizinische Versorgung geschwächt

Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf zur Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verabschiedet. Caritasdirektor Dr. Frank Joh. Hensel sieht bei der umstrittenen Reform Verbesserungsbedarf. Gegenüber dem Domradio begrüßte Hensel grundsätzlich die Konzentration von Behandlungszentren. „Also gut ist weniger Kommerzialisierung, Vorhaltekosten und Exzellenzzentren“, so Hensel. Allerdings befürchtet er, dass es durch die Langfristigkeit der geplanten Reform zu weiteren Insolvenzen im Klinikbereich kommt.

Die wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser ist seit 2022 zunehmend bedroht. Doch auch die Maßnahmen des neuen Reformvorhabens schaffen nach Ansicht der Caritas im Erzbistum Köln – anders als versprochen – keine Abhilfe für die akut bestehende Finanznot und die strukturelle Unterfinanzierung der Krankenhäuser. Bürokratie werde eher weiter aufgebaut und die im Vorfeld angekündigte Auswirkungsanalyse für die Umstellung des Krankenhauswesens ist laut Gesetzesentwurf sogar erst für 2029 vorgesehen.

„Das ist natürlich jetzt eine Rosskur, also nicht wirklich ein gezielter Vorgang, sondern "survival of the fittest". Die, die am meisten Rücklagen haben, kommen über eine solche Dürreperiode hinüber. So macht man keine Gesundheitspolitik. Es geht schließlich um die Versorgung von Menschen. Das ist kein Experiment,“ so Hensel, der auch Facharzt für Innere Medizin ist. 

Grundsätzlich sei davon auszugehen, dass die Versorgung geschwächt und ausgedünnt werde. „Es ist kein Krakeelen der Länder, dass es gerade in strukturschwächeren Regionen aufgrund von Vorgaben, was es alles braucht, um die Leistung überhaupt noch bezahlt erbringen zu dürfen, an mancher Stelle schwierig wird und daher die Versorgung geschwächt wird“, befürchtet der Diözesan-Caritasdirektor und fordert mehr Planung auf regionaler Ebene.

„Die Planung, welche Leistungen wo gebracht werden – natürlich unter Qualitätsvorgaben, das ist jetzt schon der Fall und die können auch gerne weiter geschärft und ausgesprochen sein und dann abhängig gemacht werden von der Bezahlung. Das ist alles eine Richtung, die sowieso richtig ist, die auch alle mitgehen. Aber diese Planung darf nicht zu zentral sein.“ Darüber hinaus fordert die Caritas mehr Beteiligung von Experten und Verbänden.

Zum Interview im Domradio

„Man müsste noch mal 20 sein…“ im Kölner Tanzbrunnen

500 Menschen aus Caritas-Altenheimen gingen zusammen mit Brings auf eine musikalische Reise

Mitsingen, Mitfeiern oder einfach nur dabei sein – das stand im Mittelpunkt der großen Feier, zu der den Diözesan-Caritasverband Köln Seniorinnen und Senioren aus den rund 170 Altenpflegeeinrichtungen im Erzbistum Köln ins Theater am Tanzbrunnen eingeladen hatte.

In seiner Eröffnung wünschte Caritasdirektor Dr. Frank Joh. Hensel den mehr als 500 Gästen, dass „die Klänge von damals uns heute zusammenbringen und uns mit einem Lächeln im Herzen nach Hause gehen lassen. Diese Momente des Miteinanders sind kostbar und wir sollten sie in vollen Zügen genießen.“ 

Gerade im Alter und vor allem Menschen mit demenziellen Erkrankungen kann Musik auf besondere Weise berühren. Bei den Schlagern von „Michael Kokott und Chöre“, zu den kölschen Hits der Band Brings wurde dabei ebenso enthusiastisch mitgesungen und geschunkelt wie zu den Tanzeinlagen der „Schmucke Juwelcher“. Und viele im Saal fühlen sich diesem Tag wieder wie 20.

Marc Inderfurth übergibt an Hermann Josef Thiel

Vorstandswechsel an der Spitze der Caritas Rhein-Kreis Neuss

Zum 31. Juli 2024 scheidet der Vorstandsvorsitzende Marc Inderfurth aus dem Caritasverband Rhein-Kreis Neuss aus. Er wechselt zum Caritasverband Moers Xanten als Alleinvorstand. Nachfolger als Vorsitzen-der ist ab 1. August das Vorstandsmitglied Hermann Josef Thiel. 

Der Caritasrat ist überzeugt, dass der Nachfolger Hermann Josef Thiel den Caritasverband Rhein-Kreis Neuss auf Kurs hält und weiterentwickelt. Der Verband kümmert sich mit rund 1.100 Mitarbeitenden um mehr als 2000 Menschen, die Unterstützung und Pflege bedürfen. Der Kölner mit breit gefächerter Erfahrung in der Sozial-wirtschaft ist vor knapp zwei Jahren in den Vorstand des Caritasverbandes Rhein-Kreis Neuss berufen worden.

Weitere Informationen

  Veranstaltungen  

„Wie gestalte ich ein Testament?“

CaritasStiftung im Gespräch 

Befasst man sich mit dem Thema Erben und Vererben, tauchen automatisch viele Fragen auf. Benötige ich ein Testament und wie verfasse ich eines? Wem hinterlasse ich mein Vermögen? Welche Möglichkeiten gibt es, wenn ich keine Familie habe? Was mache ich, wenn ich in einer Patchwork-Familie lebe? Wie kann ich mit meinem Erbe Gutes tun?

Ein gut geregelter Nachlass in Form eines Testaments ist für Familie und Angehörige sehr erleichternd. Nicht nur, um den eignen letzten Willen zum Ausdruck zu bringen, sondern auch, um eventuelle Streitigkeiten zu vermeiden. Matthias Weber, Fachanwalt für Erbrecht, Testamentsvollstrecker und zertifizierter Mediator beantwortet am 12. Juni in einer Präsenzveranstaltung von 17 bis 19 Uhr Fragen rund um das Thema „Wie gestalte ich ein Testament?“.

Zur Anmeldung 

„Zwischen Himmel und Erde“

Tanzperformance von Leo Gnatzy accompanied am 18. Juni 2024

„Zwischen Himmel und Erde“ ist ein Stück, das extra für den sakralen Raum entwickelt wurde und sich mit den Themen der Nächstenliebe, der zwischenmenschlichen und sozialen Strukturfindung, der Beziehung von Mensch und Gott im Raum zwischen Himmel und Erde performativ, tänzerisch und musikalisch auseinandersetzt. Die Tanzperformance ist ein Versuch, die universellen Grundlagen der Menschlichkeit und Nächstenliebe durch den tanzenden Körper im Raum zu manifestieren und für das Publikum poetisch-metaphorisch erfahrbar zu machen. 

Neben weiteren Aufführungsorten hat das Publikum am 18. Juni um 20 Uhr in Groß St. Martin in Köln die Gelegenheit, dieses Tanzevent in einem Kirchraum zu erleben, so dass keine rein kulturelle Veranstaltung bleibt, sondern auch transzendente, spirituelle und zwischenmenschliche Erfahrungen und Erlebnisse möglich werden lässt.

Der Kölner Choreograf und Tänzer Leo Gnatzy interessiert sich vor allem für die Schnittstelle von Kunst, Glaube und Tanz im sakralen Raum und der Auseinandersetzung mit dem Dualismus zwischen dem uns von Gott gegebenen menschlichen Leib und Geist.

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm 2024 in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen hier in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

Weitere Informationen und Tickets

Aktuelle CampusNews lesen

  Klima sucht Schutz  

Energieinfrastruktur – Elektromobilität – Klimaschutztechnik

Förderprogramme für Klimaschutz und Klimaanpassungen in der Sozialwirtschaft

Die SozialGestaltung, Beratungsspate der SozialBank (Bank für Sozialwirtschaft), hat ihre Übersicht zu wesentlichen Förderprogrammen von Bund und Ländern für Klimaschutz und Anpassungen an den Klimawandel in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft überarbeitet und ein Update veröffentlicht.

Zur Übersicht der Förderprogramme

  Politik & Positionen  

Job-Turbo und Vermittlungsoffensive

Positionspapier der LAG Freie Wohlfahrtspflege zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Einerseits reden alle vom Fach- und Arbeitskräftemangel. Andererseits sind nach wie vor rund 2,8 Millionen Menschen in Deutschland als Arbeitslose registriert. In Verbindung mit dem (politisch gewollten) Spardruck im Bundeshaushalt sollen der Job-Turbo des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) und die Vermittlungsoffensive des nordrhein-westfälischen Arbeitsministeriums (MAGS) nun die Arbeitsmarktintegration beschleunigt voranbringen; insbesondere von Personen im SGB II, insbesondere von Geflüchteten aus der Ukraine.

Darin liegen Chancen und Risiken. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW hat sich jetzt dazu positioniert. An der Erarbeitung der Aussagen und Empfehlungen waren Kolleginnen und Kollegen aus dem Arbeitsausschuss Arbeit/Arbeitslosigkeit und aus dem Arbeitsausschuss Migration gleichermaßen beteiligt. Das Positionspapier soll vor allem die örtlichen Träger in der Argumentation gegenüber den diversen lokalen und regionalen Stellen unterstützen (Jobcenter, Ausländerbehörde etc.). Es wird aber natürlich auch überregional verbreitet und eingesetzt.

Zum Positionspapier

  Vor Ort  

Das Grundgesetz hat Geburtstag

Sternenmarsch zur Feier von 75 Jahren Grundgesetz in Siegburg

Alle Siegburger Grund- und weiterführenden Schulen nehmen am 23. Mai an einem gemeinsamen Marsch teil, um das Grundgesetz zu feiern, das vor 75 Jahren verabschiedet wurde. Um16.30 Uhr versammeln sich alle Schulgruppen auf dem Siegburger Marktplatz. Erwartet werden 2.000 junge Menschen.

Danach wird ein einstündiges Bühnenprogramm das Fest gestalten. Das kulturelle und künstlerisch vielfältige Programm wird von den Schulen gemeinsam mit der Stadtverwaltung erarbeitet. Es werden Lieder wie „Veedel“, „Freiheit“, „Komm, wir ziehen in den Frieden" gesungen und als Abschluss soll ein Flashmob, der vorab in Zusammenarbeit mit einer Tanzschule erarbeitet wird, entstehen. 

Das neu gegründete Siegburger Bündnis für Vielfalt und Demokratie ist an der Planung beteiligt und unterstützt das Projekt. Im Rahmen des Bündnisses tritt auch die Caritas und die Kampagne vielfalt.vielwert auf.

„Macho oder Müttersöhnchen?“

Seminar für Eltern von Jungen in der Pubertät

Wie können Väter und Mütter den Besonderheiten und Ressourcen ihres Sohnes in der Pubertät gerecht werden? Die Caritas-Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder des Caritasverbands für die Stadt Bonn bietet am 25. Mai 2024, 10 bis 15 Uhr ein Seminar für Eltern von Jungen in der Pubertät an. Unter der Leitung des Psychologen Bernd Kinder gibt es fachlichen Input und Raum für Austausch.

Das Seminar ist Teil einer Veranstaltungsreihe „Herausforderung: Pubertät“ für Eltern pubertierender Kinder, die aufgrund der hohen Nachfrage zum wiederholten Male von der Erziehungsberatungsstelle angeboten wird. Die einzelnen Veranstaltungen sollen – jeweils unter einem Schwerpunktthema – sowohl theoretische Kenntnisse über das Jugendalter als auch praktische Tipps im Umgang mit den pubertierenden Kindern vermitteln. Dabei soll der Austausch untereinander nicht zu kurz kommen. 

Zu weiteren Informationen und zur Anmeldung 

  Medientipps  

Wählen gehen!

Das digitale Angebot der Caritas im Erzbistum Köln zur Europawahl 

In welchem Europa wollen wir leben? Diese Frage bewegt Menschen, bewegt die Caritas. Erst recht, wenn vom 6. bis zum 9. Juni wieder Bürgerinnen und Bürger aller 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union zur Wahl des Europäischen Parlaments aufgerufen sind.

In der Caritas sagen wir: Wir wollen leben in einem Europa, in dem Frieden herrscht. In einem Europa, in dem sich die Zivilgesellschaft, die Kirchen und die Wohlfahrtsverbände solidarisch und gemeinsam für soziale Gerechtigkeit stark machen.

Auf der neuen Website des Diözesan-Caritasverbandes Köln zur Europawahl 2024 finden Sie Forderungen, Positionen, Veranstaltungen und Videos zu der Frage wie Europa vorangebracht werden kann.

Zur Website

Mit institutionellen Rahmenbedingungen die Erwerbstätigkeit verbessern

IAB-Studie zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten wird insbesondere zu Beginn ihres Aufenthalts durch institutionelle Hürden wie Asylverfahren, Beschäftigungsverbote und Wohnsitzauflagen beeinträchtigt. Das zeigen Analysen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der allmähliche Abbau institutioneller Hürden sowie Sprach- und Integrationsprogramme erleichtern dann später schrittweise die Integration in den Arbeitsmarkt. Dies spiegelt sich in dem Anstieg der Erwerbstätigenquote der 2015 zugezogenen Geflüchteten auf knapp zwei Drittel im Jahr 2022 wider.

Die Fachleute kommen zu dem Ergebnis: Der Abschluss von Sprachprogrammen steht ebenso wie die Arbeitsmarkt- und Berufsberatung der Jobcenter und Arbeitsagenturen in einem positiven Zusammenhang mit den Erwerbstätigenquoten. Ein früherer Beginn dieser Maßnahmen könnte die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten beschleunigen.

Zum IAB-Kurzbericht