Themen dieser Ausgabe sind u.a.: Auftakt der Kampagne „Caritas öffnet Türen“ in Gummersbach | Gemeinsame Stellungnahme der Kirchen zum „Zustrombegrenzungsgesetz“| ARD-Spots der Deutschen Fernsehlotterie bewerben das Caritas-Projekt SALTHO

Ausgabe 02 – 2025 | 30. Januar 2025

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  Aktuell  

Wenn Sozialkürzungen Türen verschließen

Auftakt der Kampagne „Caritas öffnet Türen“ in Gummersbach

Das Caritas-Sozialkaufhaus in Gummersbach ermöglicht Langzeitarbeitslosen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt und Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit, günstig einzukaufen. Doch nun stehen das Kaufhaus und ein weiterer Betrieb nach 20 Jahren erfolgreicher Arbeit vor dem Aus.

Im Erzbistum Köln arbeiten in den 51 Sozialen Betrieben der Caritas rund 970 Menschen; jährlich gehen mehr als 700.000 Kundinnen und Kunden dort einkaufen oder nutzen deren Dienstleistungen.

In Gummersbach beenden jetzt massive Kürzungen in der Arbeitsmarktförderung die Jobperspektiven für bis zu 39 Frauen und Männer, die zurzeit im Caritas-Kaufhaus und den Caritas-Wohnwelten beschäftigt sind. Ebenfalls von den Schließungen betroffen sind 14 Caritas-Mitarbeitende wie Fachanleitende und Sozialpädagog_innen.

„Was langzeitarbeitslose Menschen brauchen, sind Türöffner für ihre Zukunft mit bezahlter Arbeit. Wer die Förderung von Qualifizierung und Beschäftigung schwächt, verspielt große individuelle und gesellschaftliche Chancen“, unterstreicht Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel beim Pressegespräch zum Auftakt der Caritas-Jahreskampagne „Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen“. Mit der Kampagne stellt die Caritas dem Sozialabbau die Forderung nach einem vorsorgenden Sozialstaat entgegen. 

„Wer noch immer meint, erst die Wirtschaft, dann das Soziale, der verkennt die moderne Wirklichkeit. Eine soziale Absicherung sorgt für mehr Arbeitskraft. Soziale Angebote sind also nicht nur ein wichtiges Auffangnetz für einzelne Menschen, sie sind auch ein echter Standortvorteil“, so Hensel.

Peter Rothausen, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für den Oberbergischen Kreis, betont: „Indem wir den Ärmsten der Armen die notwendige Unterstützung zukommen lassen, können wir nicht nur ihre Lebensqualität verbessern, sondern auch den sozialen Zusammenhalt stärken und langfristig die Gesellschaft als Ganzes stabilisieren. Nur durch ein ausgewogenes und gerechtes Unterstützungssystem können wir sicherstellen, dass niemand in Krisenzeiten zurückgelassen wird."

Zur Caritas-Kampagne 

Kein Betrag zur Lösung der migrationspolitischen Fragen

Gemeinsame Stellungnahme der Kirchen zum „Zustrombegrenzungsgesetz“

Im Zuge einer aufgeheizten öffentlichen Debatte über die Möglichkeiten der Begrenzung von Fluchtmigration bringt die CDU/CSU-Fraktion einen Gesetzentwurf erneut in den Bundestag ein, der am 6. November 2024 bereits einmal abgelehnt wurde. 

Die Begrenzung der Fluchtmigration und die Verstärkungen von Abschiebungen sollen dabei helfen, zukünftig Anschläge, wie sie in den letzten Monaten in Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg begangen wurden, zu verhindern. Hierzu schlägt der Gesetzentwurf vor, die Zielbestimmung der „Begrenzung der Zuwanderung“ wieder in § 1 Abs. 1 AufenthG aufzunehmen, § 36a AufenthG dahingehend zu ändern, dass subsidiär Schutzberechtigten kein Familiennachzug gewährt wird, und in § 71 Abs. 3 AufenthG die Befugnisse der Bundespolizei bei Abschiebungen auszuweiten. 

Die beiden großen Kirchen weisen hiermit darauf hin, dass die nun vorgeschlagenen Gesetzesänderungen nach aktuellem Wissensstand keinen der Anschläge verhindert hätten. Die Attentate von Magdeburg am 20. Dezember 2024 und Aschaffenburg am 22. Januar 2025 wurden von offensichtlich psychisch kranken Personen begangen. Die Taten zeigen aus Sicht der Kirchen daher ein Defizit hinsichtlich des Informationsaustausches unterschiedlicher Behörden und einen eklatanten Mangel an adäquater Versorgung psychisch Kranker auf.

Zur Stellungnahme

Fristen für Förderanträge 2025/2026

Die CaritasStiftung informiert über Termine

Das Kuratorium der CaritasStiftung entscheidet dreimal jährlich über Förderanträge. Damit Ihr Antrag rechtzeitig geprüft und vorgelegt werden kann, beachten Sie bitte die folgenden Fristen:

  • 31. März 2025: für die Kuratoriumssitzung im Juni 2025
  • 31. Juli 2025: für die Kuratoriumssitzung im Oktober 2025
  • 30. November 2025: für die Kuratoriumssitzung im Februar 2026

Bitte prüfen Sie vor der Antragstellung, ob Ihr Projekt oder Ihre Maßnahme den Förderkriterien entspricht. Für eine individuelle Abstimmung Ihres Fördervorhabens stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Weitere Informationen 

  Veranstaltungen  

Suizidalität – (k)ein Thema für die Altenhilfe?

Einladung zum Onlineforum-Alter.de am 12. Februar 2025

Suizidalität und Suizide sind immer noch Tabuthemen, über die sich in unserer Gesellschaft einige Mythen ranken. Gleichzeitig sind ca. 40 Prozent der Personen, die sich in Deutschland das Leben nehmen, 65 Jahre oder älter. Obwohl ältere Menschen eine Risikogruppe darstellen, werden sie in der Suizidprävention oftmals übersehen. 

Vor diesem Hintergrund gibt Johanna Möller vom Diözesan-Caritasverband Köln in einem Online-Vortrag am 12. Februar von 16 bis 17.30 Uhr einen Überblick über aktuelle Kenntnisse und Entwicklungen zum Thema Suizidalität und Suizidprävention im Alter. Es wird auch Bezug auf das aktuell begonnene Projekt SALTHO (Suizidprävention in Altenhilfe und hospizlich palliativer Versorgung) genommen.

Zum Onlineforum

CaritasCampus

Fort- und Weiterbildungsangebote

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“, erkannte Nelson Mandela. Möglichkeiten, neue Bildungschancen zu nutzen, bietet das CaritasCampus Programm in Hülle und Fülle. Mehr als 400 Angebote stehen hier in Präsenz, als Web- oder Online-Seminar für Sie bereit, ergänzt durch gemischte Formate, Inhouse- oder Teamschulungen. Auch Angebote zu Bildungsurlauben des Kölner Diözesan-Caritasverbandes finden Sie im aktuellen Programm.

Weitere Informationen und Tickets

Aktuelle CampusNews lesen

  Klima sucht Schutz  

Sicher in der Nachhaltigkeitsberichterstattung

DNK-Checkliste bietet klare und praxisnahe Orientierungshilfe

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein Transparenzstandard, der vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) entwickelt wurde. Nun hat der DNK eine umfangreiche Checkliste herausgegeben, die eine klare und praxisnahe Orientierungshilfe für die Umsetzung der ESRS-Berichtsanforderungen bietet. 

Sie ist das Ergebnis eines mehrmonatigen Prozesses zwischen der Universität Hamburg, verschiedenen Unternehmen und den inhaltlich Verantwortlichen beim DNK. Beginnend mit einem virtuellen Workshop im März 2024 mit rund 50 Teilnehmenden und einem anschließenden eintägigen Stakeholder-Workshop im April 2024 in Berlin mit rund 140 Teilnehmenden fand abschließend im August und September 2024 eine Online-Konsultation statt. 

Dank der intensiven Zusammenarbeit konnte eine bedarfsorientierte und praxisnahe Checkliste entwickelt werden, die mehr als 1.000 Datenpunkte aufbereitet und speziell auf die Herausforderungen und Ressourcen von Unternehmen, insbesondere KMU, zugeschnitten ist. 

Zur DNK-Checkliste

  Politik & Positionen  

Wahlkampf nicht auf dem Rücken von Migranten austragen

Caritas Essen warnt vor Aktionismus in der Migrationspolitik

„Der Messerangriff in Aschaffenburg hat mich und die Mitarbeitenden der Caritas im Bistum Essen zutiefst erschüttert. Wir verurteilen diese abscheuliche Tat und sprechen allen Opfern, Angehörigen, Freunden und Bekannten unser tief empfundenes Mitgefühl aus“, sagt Stefanie Siebelhoff, Direktorin des Caritasverbandes für das Bistum Essen. Gleichzeitig appelliert sie an CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, sich nicht zum Steigbügelhalter für die AfD zu machen. 

In zwei Entschließungsanträgen hat die Union im Bundestag unter anderem gefordert, Schutzsuchende ohne gültige Papiere an der deutschen Grenze zurückzuweisen. Caritas-Direktorin Siebelhoff warnt davor, eine ganze Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht zu stellen: „Die CDU schürt mit ihren Anträgen Ängste und Hass gegenüber Migrantinnen und Migranten in unserem Land. Genau in einem solchen Klima konnte in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts der Hass auf Juden, Minderheiten und politische Gegner gedeihen. Die Sündenbock-Politik macht Migrantinnen und Migranten für unsere wirtschaftlichen und sozialen Probleme verantwortlich, obwohl dies empirisch nicht belegt ist. Die Menschen, die zu uns kommen, sind nicht die Ursache für steigende Kriminalität oder eine Überlastung unserer Sozialsysteme.“ 

Die Abschottung der Grenzen und die geforderte Abschaffung der Seenotrettung würden dazu beigetragen, das Grundrecht auf Asyl auszuhebeln, kritisiert die Caritas-Direktorin. „Die ohnehin schon strengen Asylgesetze, Auflagen wie zum Beispiel Residenzpflicht, Sachleistungen statt Geldleistungen und der eingeschränkte Zugang zu Bildung oder Arbeit, zeigen bereits heute, wie rechtliche Hürden für Migrantinnen und Migranten aufgebaut und unerwünschte Gruppen gesellschaftlich ausgegrenzt werden.“ Wenn die Politik im Zusammenhang mit Menschen von Flut, Krise oder Bedrohung spreche, würden nicht nur Feindbilder geschaffen, sondern Schutzsuchende regelrecht entmenschlicht: „Das ist eine ‚Wir gegen die‘-Mentalität, die vorgibt, dass das nationale Interesse durch Migration bedroht werde. Stattdessen braucht es eine Politik, die Zusammenhalt fördert und Integration möglich macht.“

Zur Pressemitteilung

  Vor Ort  

Zukunft Syrien?

Infoabend der Caritas Bonn zum Ende des Assad-Regimes

Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Syrien sind zahlreiche Syrer_innen über ihre Zukunft in Deutschland verunsichert und haben viele Fragen dazu. Die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) und das Haus Mondial des Bonner Caritasverbandes laden herzlich zu einer Infoveranstaltung für Syrer_innen ein. 

Rechtsanwalt Andreas Becher gibt eine erste Einschätzung und informiert unter anderem zu Fragen wie Schutzstatus, Aufenthaltsberechtigung und sicherer Aufenthalt in Deutschland, laufenden Asylverfahren und Reisen in die Heimat. Die Infoveranstaltung „Die Zukunft für Syrer_innen in Deutschland“ findet am 4. Februar 2025 um 17 Uhr im Haus Mondial statt.

Zur Anmeldung und weiteren Informationen

Parolen Paroli

Caritas Bonn bietet Argumentationstraining gegen Stammtischparolen

Parolen kommen oft überraschend: im Supermarkt, während einer Familienfeier, im Verein, auch am Arbeitsplatz. Plötzlich stehen menschenverachtende, diskriminierende oder rassistische Äußerungen im Raum, denen widersprochen werden muss.

Die gute Nachricht: „Parolen Paroli zu bieten, kann geübt werden“, sagt Jürgen Albrecht, Referent des Workshops „Parolen Paroli“, der am 14. Februar 2025 von 15 Uhr bis 18.30 Uhr im Haus Mondial stattfindet. Die Teilnehmenden werden gemeinsam überlegen, wie man auf radikale Positionen und plakative Lösungsversprechen angemessen reagieren kann und dies auch direkt ausprobieren.

Zur Anmeldung

  Medientipps  

Wenn das Leben seinen Sinn verliert

ARD-Spots der Deutschen Fernsehlotterie bewerben das Caritas-Projekt SALTHO

Anfang 2020 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass der § 217 Strafgesetzbuch („Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung“) das allgemeine Persönlichkeitsrecht auf selbstbestimmtes Sterben verletzt. Obwohl eine gesetzliche Neuregelung noch aussteht, rückt die Thematik der Suizidbeihilfe und Suizidprävention damit weiter in den Fokus der Öffentlichkeit und verschärft die Unsicherheiten von Betroffenen sowie von Haupt- und Ehrenamtlichen, die Menschen in gesundheitlich-existenziellen Krisen begleiten, versorgen oder betreuen.

Um die betroffenen Personen im Umgang mit Todeswünschen und Suizidalität zu stärken, startete der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. im März 2024 das Projekt „Suizidprävention in Altenhilfe und hospizlich-palliativer Versorgung (SALTHO)“.

Das zweieinhalbjährige Projekt stellt Menschen in den Mittelpunkt, die in den Einrichtungen und Diensten der Caritas Todeswünsche und Suizidalität zur Sprache bringen. Betroffene Personen, ihre An- und Zugehörigen wie auch Haupt- und Ehrenamtliche sollen innerhalb der Thematik „Todeswünsche und Suizidalität“ in ihrer Handlungs- und Entscheidungskompetenz bestärkt werden. Der Fokus liegt nicht nur auf der hospizlich-palliativen Versorgung, sondern schließt auch die Altenhilfe und die Gruppe der älteren Menschen ein, die zu einer der Hochrisikogruppen für Suizid gehört. 

Gefördert wird das Projekt aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie. Jetzt erschienen dazu zwei Spots zur Hauptsendezeit in der ARD – direkt vor der Tagesschau und dem sonntäglichen Tatort.

Zum Spot Betroffene

Zum Spot Angehöriger

Wie wählen Menschen mit Migrationshintergrund?

DeZIM-Studie liefert Ergebnisse zu Parteineigungen und der Wahrnehmung politischer Probleme

Die DeZIM-Kurzstudie „Vernachlässigtes Wähler_innenpotenzial? Über politische Problemwahrnehmungen, Alltagssorgen und Parteipräferenzen von Menschen mit Migrationshintergrund“ gibt Aufschluss darüber, wie diese Bevölkerungsgruppe politische Probleme wahrnimmt, welche Alltagssorgen sie umtreiben, zu welchen Parteien sie tendieren und welchen Parteien sie zutrauen, Probleme zu lösen.

Im Rahmen der Untersuchung wurden zwischen Dezember 2023 und März 2024 insgesamt 2.689 Wahlberechtigte mit und ohne Migrationshintergrund aus dem DeZIM.panel befragt. Gefragt wurde unter anderem, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Befragten eine im Bundestag vertretene Partei wählen würden. Im Ergebnis zeigt sich – anders als bei der Sonntagsfrage – ein differenzierteres Bild möglichen Wahlverhaltens, das auch Schwankungen bei der Wahlentscheidung berücksichtigt.

Zur Studie

Flüchtlingspolitische Positionen zur Bundestagswahl

Handreichung des Flüchtlingsrates NRW

Am 23. Februar finden die vorgezogenen Neuwahlen zum Bundestag statt. Wie auch in den vergangenen Jahren spielt das Thema (Flucht-)Migration eine große Rolle im Wahlkampf.

Aus diesem Grund hat der Flüchtlingsrat NRW eine Handreichung angefertigt, in der die flüchtlingspolitischen Positionen der aktuell als Fraktion oder Gruppe im Bundestag vertretenen Parteien (AfD, BSW, Bündnis 90/Die Grünen, CDU/CSU, FDP, Linke, SPD) gegenübergestellt werden. Angefügt sind ebenfalls die Positionen des Flüchtlingsrates und weiterführende Materialien mit zusätzlichen Fakten und Hintergründen.

Zur Handreichung

Förderung von Ressourcen in Zeiten multipler Krisen

Erkenntnisse aus der co*gesund Studie zur Resilienz Jugendlicher in der Pandemie

Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung schein die Corona-Pandemie erst einmal überwunden zu sein. Die Folgen von Maßnahmen in der Pandemie-Bekämpfung wirken jedoch bis heute – und sicher noch viele weitere Jahre. Wenn im September neue Kommunalparlamente gewählt werden, wäre der richtige Zeitpunkt, kommunale Strukturen anzupassen und hierbei die Erfahrungen aus der Pandemie miteinzubringen.

Zum Beitrag in der „Jugendsozialarbeit aktuell“

Ähnlich große Beschäftigungseffekte bei verschiedenen Trägern

IAB-Studie zu Eingliederung von Langzeitarbeitslosen

Mit dem Instrument „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ (§ 16e SGB II) soll arbeitsmarktfernen Leistungsberechtigten eine Brücke in den Arbeitsmarkt gebaut werden. Diese Beschäftigungsverhältnisse wollte man zunächst verstärkt in der Privatwirtschaft ansiedeln, weil man sich davon höhere Übernahmechancen als bei gemeinnützigen und öffentlichen Arbeitgebern versprach. Analysen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen jedoch: Die Wirkung auf die spätere Erwerbsintegration der Geförderten fällt bei allen drei Arbeitsgebertypen rund ein Jahr nach Förderende ähnlich hoch aus!

Interessant ist in diesem Zusammenhang zudem, dass in privatwirtschaftlichen Betrieben deutlich mehr geförderte Beschäftigungsverhältnisse nach § 16e SGB II vorzeitig abgebrochen werden als bei gemeinnützigen oder öffentlichen Trägern. Das IAB stellt fest, dass am Ende des zweijährigen Förderzeitraums bei gemeinnützigen Trägern „noch knapp 80 Prozent der ursprünglich geförderten Personen beschäftigt sind. Im öffentlichen Dienst sind es rund 74 Prozent, in der Privatwirtschaft gerade einmal 60 Prozent.“

Zum IAB-Forum