Schwangerschaftsberatung esperanza: Jede vierte Ratsuchende hat Fluchterfahrung

13.08.19, 09:30
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Marco Eschenbach
esperanza (c) Annette Etges

Köln. Die katholische Schwangerschaftsberatung esperanza wird für Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund immer wichtiger: Mit fast 60 Prozent hatte 2018 mehr als jede zweite Frau, die sich beraten ließ, ausländische Wurzeln. Insgesamt nahmen 9.337 Frauen das Angebot der Schwangerschaftsberatung wahr. Gestiegen ist auch die Zahl der (werdenden) Väter, die Hilfe suchten – um 20 Prozent auf 512. Beherrschendes Thema in den Beratungsgesprächen: Wohnungsnot.

5.555 Frauen mit Migrationshintergrund besuchten 2018 die 36 Beratungsstellen im Erzbistum Köln, fast 250 mehr als ein Jahr zuvor. 27 Prozent der Frauen kamen als Geflüchtete nach Deutschland. „Diese Frauen sind oft in existenzieller Not. Das Einkommen reicht nicht, die Wohnung ist zu klein. Hinzu kommt, dass aus dem sozialen oder familiären Umfeld wenig Hilfe kommt – auch etwa, wenn es um Fragen rund um die Geburtsabläufe geht“, sagt Anke Hirsch, Referentin für Schwangerschaftsberatung beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln.

Esperanza, so Hirsch, sei auch ein Frühwarnsystem für die sozialen Verhältnisse in unserem Land. „Und da geht es derzeit nun mal sehr um das Thema Wohnungsnot.“

Um fast 30 Prozent gestiegen ist die Zahl der Ratsuchenden, die Angst vor einer Erkrankung oder Behinderung ihres ungeborenen Kindes haben. Auch Fragen zu den Themen Vorsorge und Gesundheit von Mutter und Kind nahmen deutlich zu.

Esperanza half 2018 mit insgesamt 3,4 Millionen Euro. Finanziert wurden etwa Schwangerenbekleidung oder eine Baby-Erstausstattung. Das Geld stammt aus kommunalen Hilfsfonds, der Bundesstiftung Mutter und Kind sowie dem bischöflichen Hilfsfonds.

Weitere Infos: www.esperanza-online.de

 

Bild (© Annette Etges): In Wuppertal unterstützt der esperanza-Babyladen (werdende) Mütter mit Baby-Bekleidung